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Marketing-Trends im E-Commerce

 

Marketing-Trends im E-Commerce

Nicht nur die E-Commerce-Branche, sondern auch das Marketing befindet sich in ständiger Bewegung. Immer wieder tauchen neue Trends auf, angeschoben von den Strategien großer einflussreicher Marken oder von Agenturen, die neue Werbekonzepte ausprobieren. In den letzten Jahren wurde das Marketing zunehmend durch neue Methoden der Kommunikation und Produktwerbung beeinflusst, die auf Interaktion in den sozialen Medien beruhen.

Investitionen in das Marketing, vor allem in das Online-Marketing, werden dabei immer wichtiger für die Unternehmen. Unterschiedliche Strategien, ob organisch oder bezahlt, benötigen finanzielle und zeitliche Investitionen. Damit wird auf die sich ändernden Konsumgewohnheiten der Zielgruppen reagiert, um die Verbraucher zum richtigen Zeitpunkt und über die richtigen Kanäle anzusprechen. Wir zeigen in diesem Artikel einige der stärksten Marketingtrends auf, die sich für die Zukunft abzeichnen. 

 

Authentizität und Inklusion in der Kommunikation

Ein erster Trend, der groß im Kommen ist: Authentizität. Das gilt nicht nur für die Kommunikation, sondern auch für die gesamte Marke. Der gesamte sichtbare Teil eines Unternehmens muss für die Zielkunden authentisch sein. Das gilt sowohl für die Kommunikation, als auch die Produkte, das Unternehmen, die vermittelten Botschaften und die stetig gepflegten Kundenbeziehungen. Ziel ist es, starke und qualitativ hochwertige Bindungen zu den Verbrauchern zu schaffen. Authentizität wird durch gut kommunizierte Handlungen im Zusammenhang mit dem Unternehmen erzeugt. Um das zu erreichen, kann man beispielsweise ethische, soziale oder ökologische Organisationen unterstützen. In der Deloitte-Studie „2022 Global Marketing Trends“ wurde herausgefunden, dass 57 % der Verbraucher einer Marke gegenüber loyaler sind, die bereit ist, soziale Ungleichheiten in ihrem Handeln zu berücksichtigen.

 

Online-Events als Trendsetter

Die letzten Jahre waren herausfordernd. Gesundheitliche Einschränkungen durch die Corona-Pandemie haben viele Branchen betroffen, besonders die Veranstaltungsbranche. Dies hat gravierende Auswirkungen auf die bestehenden Marketingstrategien und den Kontakt zwischen den Unternehmen und deren Zielgruppen stark beschränkt.

Eine direkte Reaktion darauf war, dass die Onlinemarketing-Budgets aufgestockt wurden. Was dazu geführt hat, dass immer mehr Medien und Marken auf Online-Events setzen. Dazu gehören auch Webinare, die sich eher an ein professionelles Zielpublikum (z.B. B2B-Akteure) richten und es möglich machen, direkt auf ein Problem zu antworten und die Problemlösungs-Skills des Unternehmens herauszustellen. 

Auch die von den sozialen Plattformen angebotenen Funktionen, wie bei Instagram oder Facebook, spielen eine immer größere Rolle. Ein Beispiel sind dabei Live-Formate, die es Unternehmen ermöglichen, eine fruchtbare Fernbeziehung zu ihren Zielgruppen aufzubauen. Wenn die Erfahrung für das angesprochene Zielpublikum als positiv empfunden wird, verbessert sich das Bild, das die Teilnehmer von der Marke haben und sie orientieren sich beim Einkauf ihrer Lieblingsprodukte eher an dieser Marke.

 

Privatsphäre respektieren und Datenschutz bieten

Seit langer Zeit ist es gängige Praxis von Unternehmen, Daten über die Verbraucher zu sammeln. Die auf unterschiedliche Weise gesammelten Daten werden dazu verwendet, ein personalisiertes Erlebnis zu schaffen und die Marketing-Botschaft zum optimalen Zeitpunkt und auf die beste Art an die gewünschte Zielgruppe zu bringen.

Seit Kurzem wird die Arbeit der Marketeers allerdings durch die europäische Datenschutz-Grundverordnung (EU-DSGVO) beeinflusst. Sie schränkt die Sammlung von Daten und die dafür verwendeten Methoden effektiv ein. Die Einführung dieser Verordnung hat auch das Bewusstsein der Verbraucher für ihre Privatsphäre und ihr Handeln im Internet merklich gesteigert.

Google hat herausgefunden, dass sich 73 % der Internetnutzer verstärkt darum bemühen, nur noch Online-Dienste zu nutzen, die ein hohes Maß an Datenschutz bieten. Die beliebte Suchmaschine geht auch zunehmend dazu über, auf die Verwendung von Cookies Dritter zu verzichten.

 

KI-Anpassung

Wie schon oft erwähnt, muss die Nutzererfahrung bestmöglich angepasst werden. Dadurch kannst du deine Konversionsrate optimieren und deinen Umsatz steigern. Die aktuelle Entwicklung ermöglicht es, die Vorteile der so genannten MarTech (Marketing Technology) zu nutzen. Zu diesen Technologien gehört auch die künstliche Intelligenz. Diese kompensiert den Mangel an physischer Erfahrung, indem sie einen Lernprozess (das sogenannte “maschinelle Lernen”) in Gang setzt, der das Verhalten des Verbrauchers auf der Website berücksichtigt. Die KI passt sich dann an die Bedürfnisse des Verbrauchers an und agiert wie ein Verkäufer in einem physischen Geschäft.

Einige auf Mode spezialisierte Unternehmen bieten ihren Kunden diese Art von technologischer Dienstleistung an. Eine KI nutzt die Informationen, die sie dank des maschinellen Lernens gesammelt hat, um Kleidung in der richtigen Größe und zum individuellen Kundengeschmack passend vorzuschlagen.

 

Kurze Videos 

Das Videomarketing wird bei Unternehmen immer beliebter, und das schon seit mehreren Jahren. Hubspot berichtet, dass im Jahr 2021 86 % der Unternehmen Videos als Marketinginstrument einsetzen. Besonders beliebt sind Videos auf speziellen Plattformen wie YouTube und in den sozialen Netzwerken.

In den letzten Jahren hat vor allem ein soziales Netzwerk die Kommunikationslandschaft aufgemischt: TikTok ist aufgetaucht und hat mit dem Konzept der Anwendung, die auf kurzen Videos basiert, den Markt revolutioniert. Die bereits etablierten sozialen Netzwerke haben sich dieses Konzept zu eigen gemacht und es an ihre Plattform angepasst. Die Marken nutzen diese kurzen Formate, um ihre Videokommunikation effektiver und eindrucksvoller zu gestalten. Das Kurzformat dieser Videos spricht dabei vor allem die Generation Z an, die für die einen die aktuelle und für die anderen die zukünftige Zielgruppe darstellt.

 

Interaktive Inhalte

Dabei handelt es sich um Inhalte, die das Nutzererlebnis auf deiner Website verbessern, indem sie vom Besucher eine bestimmte Handlung verlangen. Sie ermöglichen es, den Besucher in das Erlebnis zu integrieren und bringt diesen so dazu, sich stärker mit dem Inhalt zu identifizieren.

Zu den Inhalten, die in einem Online-Shop verwendet werden können, gehören beispielsweise die Produktblätter, die durch die Verwendung von 3D- und interaktiven Bildern ergänzt werden. Diese Bilder werden heute auch von großen Marken wie Adidas, Nike und Reebok verwendet. Sie ermöglichen es dem Benutzer, das Produkt aus jedem Winkel zu betrachten. Dies fördert den Verkauf und begrenzt die Rückgabequote. Auf diese Weise lässt sich der physische Eindruck des Produkts, der beim realen Einkauf ausschlaggebend ist, auf den Online-Kauf übertragen.

Oft wird auch auf die Verwendung von Online-Formularen oder Umfragen zurückgegriffen. Sie werden während der Navigation oder in der Nachkauf-Phase eingesetzt und ermöglichen es, die Meinung der Besucher einzuholen, ohne diese zu sehr zu belasten. Die Nutzer haben dann das Gefühl, dass ihre Meinung berücksichtigt wird und bekommen dadurch ein besseres Bild von der Marke.

 

Metaversum

Die Entwicklung der virtuellen Realität hat das größte aller sozialen Netzwerke, Facebook, dazu veranlasst, seinen Namen zu ändern und sein eigenes “Meta”-Universum zu schaffen.

Aber was genau ist damit gemeint? Der Begriff „Metaverse“ bezieht sich auf eine Erweiterung des Internets, die oft als seine Zukunft angesehen wird. Dieser Trend ist sehr stark von MMORPG-Videospielen (Massively Multiplayer Online Role-Playing Game) inspiriert und ermöglicht die Schaffung einer alternativen Realität, in der für den User alles möglich ist. Im Moment ist dieses Paralleluniversum nur über VR-Headsets zugänglich. Mehrere Unternehmen arbeiten jedoch an dem Projekt, und es könnte schon bald eine Marketingoption für Fachleute aus allen Bereichen werden. Vorstellbar sind bezahlte Inhalte oder Werbedisplays, wie wir sie auch von der Straße kennen, aber im Metaversum.

 

Blockchain und Marketing

Mit der Blockchain können Informationen sicher übertragen und gespeichert werden. Diese Technologie macht es möglich, auf Zwischenhändler zu verzichten und die Kontrolle über die Datenkette zu übernehmen. Diese Blockchains können öffentlich oder privat sein, je nach den Präferenzen des Erstellers. All dies ist um Token und Kryptowährungen herum organisiert.

Bei der Anwendung in der Werbung kann man zum Beispiel über “tokenisiertes Marketing sprechen”. Das bedeutet, dass Daten im Austausch gegen die oben genannten Währungen gesammelt werden. Die Blockchain wird dann verwendet, um die gesammelten Daten fälschungssicher aufzubewahren.

Sie bietet nicht nur eine neue Möglichkeit der Datenerfassung, sondern hilft Unternehmen auch bei der Einhaltung der EU-DSGVO. Die Einhaltung wird durch die Pseudonymisierung der Pfade optimiert, die es ermöglicht, Käuferprofile zu erstellen, ohne die Besucher persönlich zu identifizieren.

 

Neuromarketing

Neuromarketing ist eine Wissenschaft, die alle Techniken miteinander verbindet, die heute in Marketing-Strategien eingesetzt werden. Es geht darum, das Verhalten des Verbrauchers zu verstehen, seine Aufmerksamkeit zu analysieren und sein Erinnerungsvermögen zu beobachten. Es ist die Anwendung der kognitiven Wissenschaften auf das Marketing. Alle uns zur Verfügung stehenden Instrumente ermöglichen es uns heute, die Besucher einer E-Commerce-Website besser zu verstehen. Dann müssen wir sie studieren und Maßnahmen vorschlagen, um sie zur Konversion zu bewegen. Dies geschieht durch Scripting des eigenen Online-Shops. Man kann z.B. auf der eigenen Website ein sensorisches Erlebnis bieten, indem man dort eine bestimmte Art von Musik abspielt, die sowohl zum eigenen Image als auch zu den angebotenen Produkten passt.

Man spricht hier auch von “Nudges”, die von Richard H. Thaler und Cass R. Sunstein definiert wurden. Nudging bedeutet wörtlich übersetzt so viel wie „Anstoßen” oder „Anschubsen” und ist eine Strategie zur Verhaltensänderung: Menschen sollen dazu bewegt werden, sich für eine erwünschte Verhaltensweise zu entscheiden, ohne dass dazu Zwang ausgeübt wird. Hier einige Beispiele:

Social Proof Bias: Implementiere ein Tool auf deiner E-Commerce-Website, welches anzeigt, dass „15 Personen dieses Produkt bereits gekauft haben“ oder „15 Personen sich dieses Produkt gerade ansehen“. Der Besucher wird darin bestärkt, sich für das beliebte Produkt zu entscheiden und registriert dies als soziale Bestätigung.

Der Verknappungs-Bias: Implementiere auf deiner E-Commerce-Website ein Tool, welches anzeigt, dass das Produkt, das gerade betrachtet wird, schon fast vergriffen ist. Das ruft beim Verbraucher einen Dringlichkeitseffekt hervor, der seine Impulsivität beim Einkauf anregt.

Die Macht des Preisvorteils: Sie vermittelt dem Kunden den Eindruck, dass er etwas gewinnen kann. Mache den Test: Biete ein Produkt für 25.- Euro mit einer Lieferpauschale von 5.- Euro an, und ein Produkt für 30.- Euro mit kostenloser Lieferung.

 

Informative und lehrreiche Inhalte

Bei der Verbreitung von Inhalten solltest du nicht versuchen, deine Produkte oder dein Unternehmen direkt zu bewerben. Ziel ist es, eine Content-Strategie vorzuschlagen, bei der Soft-Selling nach dem Prinzip des Pull-Marketing eingesetzt wird. Der Inhalt dient dann als Grundlage für die Anziehung der Kunden und kommt gleichzeitig deinen SEO- und SMO-Strategien zugute. Der Inhalt muss informativ und lehrreich sein und der Besucher muss dann selbst verstehen, dass du in der Lage bist, seine Bedürfnisse zu erfüllen. Wie schafft man das? Wenn du lehrreiche Inhalte anbietest, sieht der Verbraucher dich automatisch als Expertenfigur. So kannst du dein Ansehen steigern und ihm zu verstehen geben, dass du weißt, wovon du sprichst.

Um informative Inhalte zu liefern, solltest du immer die Medien beobachten. Suche nach Themen, die für dein Unternehmen und die von dir angebotenen Produkte oder Dienstleistungen spezifisch sind. So gewinnst du Ideen für die Erstellung passender  Inhalte.